Liebe Eltern,
wir NaBeBa-Mitarbeiter hofften, dass wir die letzten Unruhen und Verwirrungen um den Fortbestand des NaBeBa nun überwunden hätten. Wir freuten uns auf die Schulkinder, die Kinder in unseren Betreuungsgruppen und auf die Ferienfreizeiten. Unser Team war gut aufgestellt und wir hatten viele neue Ideen, die wir nun umsetzen wollten.
Doch nun müssen wir noch einmal Geduld und Durchhaltevermögen zeigen, denn auch NaBeBa ist nicht von der Corona-Krise ausgeschlossen.
Als anerkannte Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe haben wir die Auflage komplett, bis mindestens zum 19. April 2020, zu schließen. Gerade weil unsere Betreuungsangebote reine Freizeitangebote zur sozialen Integration sind, können wir keine Ausnahmen machen.
Diese Zwangspause bringt auch NaBeBa in große finanzielle Schwierigkeiten. Wir haben die Absicht staatliche Hilfe durch einen Kredit zu beantragen. Natürlich wissen wir noch nicht, ob wir diese Hilfe bekommen. Besonders der Wegfall der Osterfreizeit ist für uns sehr problematisch. NaBeBa ist als gemeinnütziger Verein nicht auf Gewinn ausgerichtet und verfügt daher auch nicht über große Rücklagen. Die meisten Eltern haben die Osterfreizeit bereits bezahlt und nun Anspruch auf eine Rückzahlung. Das könnte für uns sehr schwierig werden. März, April und Mai sind für NaBeBa normalerweise die ersten umsatzstärkeren Monate nach der Winterzeit. Diese Einnahmen werden nun alle wegbrechen während die laufenden Kosten bleiben.
Wir wissen sehr gut, dass der Wegfall der Osterfreizeit und auch der Wegfall der betreuten Gruppen für viele Eltern ein schwerer Schlag ist. Gerade unsere besonderen Kinder mit Behinderung haben ja einen großen Hilfebedarf. Der dauerhafte Aufenthalt im Elternhaus ist eine Herausforderung. Ich bin selbst davon betroffen, denn ich habe meinen erwachsenen Sohn mit Autismus nach Hause geholt. Er hätte den ausschließlichen Aufenthalt in der Wohngruppe nur sehr schwer verkraftet. Auch unsere Mitarbeiter haben ihre Kinder nun Vollzeit Zuhause. Dennoch schauen wir nach Vorne und gehen davon aus, dass wir spätestens im Sommer unsere Ferienfreizeiten und alle anderen Aktivitäten wieder aufnehmen können.
Es wäre eine große Hilfe für uns, wenn Eltern, die es sich leisten können, die Gebühr für die Ferienfreizeit nicht zurückfordern sondern für die nächste Ferienfreizeit ihrer Wahl verwenden würden. Bitte ruft mich an, damit wir in jedem einzelnen Fall die beste Lösung finden können.
Vielleicht ist es ein Trost, dass jeder betroffen ist und wir zusammenrücken müssen, obwohl wir körperlich nicht zusammenrücken dürfen.
Wir müssen alle darüber nachdenken, was wirklich wichtig ist und ob es an der Situation auch eine gute Seite gibt.
Bleibt bitte gesund und zuversichtlich,
Eure Doro Zijp