Leserbrief

Dorothee Zijp, Leiterin des NaBeBa, Waltrop

Leserbrief zu:

KiTa-Plätze: Im Ü3-Bereich kommt es hin – allerdings mit Überbelegung

Wir benötigen dringend weitere Kindergartenplätze. Kein neues Thema.

Mit der Bitte einen Waldkindergarten auf dem NaBeBa-Gelände zu eröffnen treten seit inzwischen 17 Jahren immer wieder Eltern an uns heran. Unser Kinderbauernhof eignet sich in der Tat für ein solches Vorhaben. Die große Nähe zu unseren zahlreichen Tieren, den Gärten und der angrenzende Wald, die „Ickersche Heide“, laden wirklich dazu ein hier eine Waldkindergartengruppe aufzubauen. Wir würden das auch gerne tun! Wir haben bereits in 2014 ein Konzept dazu, gleichzeitig in den Städten Castrop-Rauxel und Waltrop, vorgelegt. Aber es wurde abgelehnt. Nicht weil das Konzept nicht gut war, es wurde sogar gelobt. Damals hieß es, dass es für einen Waldkindergarten in unserer Region keinen Bedarf gäbe. Inzwischen wurde ein neuer Vorschlag beim Jugendamt der Stadt Waltrop von uns eingereicht. Diese Anfrage kann nicht bearbeitet werden, weil NaBeBa derzeit ja mit einer Ordnungsverfügung zu leben hat. Es geht um die Tatsache, dass wir unser Projekt auf einer landwirtschaftlichen Fläche aufgebaut haben. NaBeBe betreibt aber keine Landwirtschaft im rechtlichen Sinne. Unser Produkt ist die tiergestützte Therapie und Pädagogik sowie die Natur- und Umweltpädagogik. Wir sind dabei eine Lösung zu finden, doch dazu benötigen wir die zeitraubende Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden. NaBeBa wurde nicht geschlossen. Aber für pädagogische Angebote ist gerade kaum Spielraum vorhanden. Wir würden gerne weiterarbeiten und die rechtlichen Fragen gleichzeitig zügig bearbeiten. Für Eltern und Kinder ist die derzeitige Situation nicht schön. Schließlich finden nun keine Ferienfreizeiten statt! Ein Betreuungsangebot auf das sich die Eltern immer verlassen konnten! Auch Tagesbesuche von Schulen und Kindergärten dürfen nicht stattfinden. Auch diese werden sehr von den Einrichtungen vermisst. Unser Plan eine Waldkindergartengruppe, im Anschluss an einen bereits vorhandenen Kindergarten, aufzubauen liegt ebenfalls auf Eis. Das Konzept wäre vergleichsweise kostengünstig und zeitnah umsetzbar. Es könnte die Überbelegung der Ü3-Gruppen spürbar reduzieren. Wir möchten deutlich machen, dass wir zwar aus baurechtlichen Gründen teilweise geschlossen haben, aber diese Einschränkung ist nicht erfolgt, weil es eine Gefahr für die Kinder gibt, sondern allein, weil die Fläche des NaBeBa-Geländes nicht für unsere Kinder vorgesehen ist sondern für die Produktion von Lebensmittel und diese Produktion muss auch noch Gewinn erzielen. Das wir den Kindern beibringen wie man Gemüse zieht, wie man Nutztiere anständig hält, woher die Eier kommen und wie die Natur schonend genutz werden kann, gilt leider nicht als Landwirtschaft. Wo aber sollen wir den Kindern das beibringen wenn nicht auf landwirtschaftlicher Fläche?

Wir haben nicht vor so leicht aufzugeben und kümmern uns um die Legalisierung unseres schönen Projektes. Auch der Waldkindergarten bleibt in unseren Köpfen.