NaBeBa-Weihnachtsbrief

Liebe NaBeBa-Freunde!

Mit unserer multikulturellen Nikolausfeier ist wieder ein NaBeBa-Jahr zu Ende gegangen. Es war eine ausgesprochen schöne und gut besuchte Feier, die wir ausnahmsweise einmal bei trockenem und ruhigem Wetter und fast ohne Matsch an den Füßen begehen konnten. Viele Familien mit ausländischen Wurzeln nahmen unsere Einladung an und holten gemeinsam mit den alten NaBeBa-Fans den Nikolaus mit Fackel- und Laternenlicht im Wald ab. Die Engel froren diesmal nicht, und auch der Nikolaus hatte keine rote Frostnase, denn es war ausgesprochen warm für die Jahreszeit. Nur der Wind und die früh einbrechende Dunkelheit erinnerten daran, dass es eigentlich Winter ist und sorgten für weihnachtliche Stimmung.

Mit dem Nikolausfest gehen wir nun in die Winterpause. Wir, das NaBeBa-Team, sind froh und glücklich, dieses schwere Jahr erfolgreich abgeschlossen zu haben. Wir hatten viele Hürden zu überwinden. Das extreme Wetter in diesem Jahr hat den Tieren, dem Gelände und nicht zuletzt dem Team ordentlich zugesetzt. Es war eigentlich ganzjährig „Stiefelwetter“. Der Boden wurde nie richtig trocken, und wir mussten uns einiges ausdenken, damit unsere Tiere gesund blieben. Die ständige Feuchtigkeit griff unser Weideland, aber auch die Holzställe,  Dächer und Zäune stark an. Ständig musste trockengelegt und repariert werden. Für diese Arbeiten blieben andere Projekte leider liegen. Zum Beispiel haben wir die Wiederherstellung des Korfballplatzes auf das nächste Jahr verschoben. Die pädagogischen und therapeutischen Angebote konnten wie gewohnt durchgeführt werden. Wir haben nur wenige Tage wegen Sturms oder Starkregens schließen müssen. Sieben der acht NaBeBa-Jahre, auf die wir nun am Rapensweg zurücksehen, waren warme und trockene Jahre. Das hat uns dazu verführt anzunehmen, es würde so weitergehen. Wir hatten uns auf eine zu große Trockenheit eingestellt und wünschten uns oft mehr Regen. Nun wurden wir belehrt. Es ist uns klar geworden, dass wir aufgrund der Klimaerwärmung mit häufigen extremen Wetterlagen rechnen müssen. Große Hitze kann von extremen Niederschlägen abgelöst werden. Darauf müssen wir uns besser vorbereiten. Wir haben entschieden, die größten Tiere abzugeben, um die Wiesen und Ställe zu entlasten. Ein großes Pferd wurde bereits in gute Hände verkauft. Auch Berti, der Ochse, hat ein neues Zuhause gefunden. Er darf nun eine Wiese abweiden und ist nicht mehr allein, sondern gemeinsam mit anderen Rindern. Ernie, unser geliebtes Kaltblut, soll ebenfalls einen neuen Besitzer finden. Unsere Pferdeweide ist einfach zu klein für ein so großes Tier. Es fällt unglaublich schwer, die geliebten Tiere abzugeben. Doch es geht nicht um uns, sondern um das Wohl der Tiere und um die Zukunft von NaBeBa. Zukünftig arbeiten wir mit den kleineren Pferden und Ponys wie gewohnt weiter. Diese sind weniger kostenintensiv und leichter von Kindern zu führen und zu pflegen. Die Wiese wird nicht mehr durch gewichtige Tiere strapaziert und die Zäune und Ställe werden geschont. Um auch die NaBeBa-Finanzen zu schonen, haben wir weitere Maßnahmen ergriffen. Zukünftig stellen wir niemanden mehr versicherungspflichtig ein, sondern arbeiten einstweilen nur noch mir geringfügig beschäftigten Mitarbeitern. Die ehrenamtliche Arbeit wird ihren hohen Stellenwert bei uns behalten und soll weiter ausgebaut werden. NaBeBa muss sich bekanntlich selbst finanzieren. Der Verein ist angewiesen auf Gebühren für Angebote, auf Mitgliederbeiträge, Spenden und anderen Zuwendungen sowie auf das Ehrenamt. Staatliche Mittel gibt es nur für Projekte. Projektmittel müssen komplett und zweckgebunden, nur für das beantragte Projekt, ausgegeben werden. Es ist nicht leicht unter diesen Bedingungen unser schönes NaBeBa aufrecht zu erhalten, und ich finde unser Team darf glücklich darüber sein, dass wir es immer geschafft haben und unsere Angebotspalette sich nach wie vor sehen lassen kann. Eine Strukturförderung aus Steuermitteln würde uns vieles erleichtern. Wir danken allen Spendern und Förderern und besonders allen ehrenamtlichen Helfern für die Unterstützung die wir auch in diesem Jahr wieder erfahren durften.

Das NaBeBa-Gesamtprojekt erfüllt uns nach wie vor mit großer Freude. Es ist schön zu erleben, wie die Familien, aber auch Kindergärten, Schulen und viele andere Einrichtungen für Menschen, das Projekt nutzen und schätzen. NaBeBa lebt von und mit den Menschen.  Wir sind sehr dankbar, dass unsere Arbeit gesehen und anerkannt wird. Das Paritätische Jugendwerk hat uns sogar mit einem Preis geehrt. Im Initiativen-Preis 2015 belegten wir den 3. Platz. Es wurden Initiativen ausgezeichnet, die in besonderer Weise das Thema „Vorsicht Vielfalt“ umsetzen.

Für das nächste Jahr haben wir uns vorgenommen, das Projekt „Vielfalt ist niemals langweilig“, fortzusetzen. „Vielfalt…“ ist Teil des Projektes „Demokratie Leben“ (Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit), das vom Bundesministerium gefördert wird und an dem die Stadt Waltrop teilnimmt. Auch wir schließen uns der Willkommenskultur an und sagen „Ja“ zu einem bunten Deutschland.

In diesem Sinne wünschen wir allen NaBeBa-Freunden und dem Rest der Menschheit eine glückliche Weihnacht und einen fröhlichen Rutsch ins neue Jahr.

 

Rainer Deimel (1. Vorsitzender)                                                  Dorothee Zijp (Leiterin)